In den besten Momenten lässt sich in ihrer Musik ein fernes Echo vernehmen. Ein Echo jener hoffnungsvollen Utopie und unbestimmten Ahnung von Freiheit und Gewaltlosigkeit, von friedlicher Koexistenz und gleichberechtigter Zusammenarbeit, von einem erfüllten, selbstbestimmten Leben, die der US-amerikanische Free Jazz der späten 60er Jahre angesichts der ersten Erfolge der Bürgerrechts- und Emanzipationsbewegung und der zunehmenden Sichtbarkeit und breiteren Wahrnehmung radikaler afroamerikanischer Musikkulturen in der Musik von Pharaoh Sanders, Alice Coltrane oder den entspannteren Momenten des Sun Ra Arkestra atmete. Eine vollkommen aggressionsfreie, verspielte Art, musikalische (und andere) Freiheit zu begreifen, zu leben – eine Utopie und eine Musik, die unvermeidlich und viel zu schnell den allzu realen politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Verhältnissen ihrer Produzenten und Hörer zum Opfer fielen. Dass eine derartige Utopie von einem in fast jeder lebensweltlichen Hinsicht gänzlich anders situierten Bandzusammenhang nicht einfach so in die heutige Zeit übersetzt werden kann, sondern vielleicht nur als dunkle Ahnung, als melancholischer Schatten, als Abwesenheit, eben als »Absence«, ist dem Kollektief hörbar schmerzlich bewusst. Die unmäßige Energie, die in dieser Musik steckt, bricht nicht aus, bleibt immer Ahnung und Andeutung. Die fehlende Explosion, diese unterschwellig bleibende Ekstase, ist zu milder Schwermut geronnen. Dennoch ist die Musik unmittelbar versöhnlich und zugänglich, niemals bitter oder bösartig. Selten war eine Musik, die sich ohne größeres Sträuben in einen Kontext von Pop, Lounge oder Ambient stellen ließe, so unverschämt reich, so überschäumend, so widerspenstig im Detail und gleichermaßen auch so dunkel, so sentimental, so gefühlig, so unmäßig sehnsüchtig.“
Frank Eckert, Spex
„...in full exploratory mode, as they forge ahead inquisitively, leaving an ever-shifting, endlessly fascinating array of discarded sounds in their wake.“
Matthew Murphy, Pitchforkmedia
„Kammerflimmer Kollektief's sound is enormous and mysterious, perfect for the dark or the veiled and shady corners of every city.“
Lucas Schleicher, Brainwashed
„Das Kammerflimmer Kollektief spricht mit vielen Zungen, was allerdings erheblich modifiziert zu etwas ganz Eigenem, Unverwechselbaren wird.“
Ulrich Kriest, Stuttgarter Zeitung
„Musik, die hinter die Dinge, hinter die Abläufe schaut, die aufdeckt, aufblitzen, anklingen lässt, was der monströse Vordergrund verstellt.“
Walter Meier, Bayrischer Rundfunk
„Fast ausschließlich verhalten und organisch musiziert, wirken die subtilen Elektronik-Referenzen und spröden Jazzimprovisationen eher als integrale Elemente denn als Brüche. Dem Titel gemäß erwischt man sich des öfteren dabei, wie sich das Bewußtsein in diesen sprudelnden Stücken verliert, um dann vom moderaten Free-Jazz-Saxophon wieder in die Gegenwart zurückgeholt zu werden!“
Maik Brüggemeyer, Rolling Stone
„Das Kammerflimmer Kollektief schließt alte verlorene Räume des Free Jazz auf, erinnert an die dort immer schon vorhandenen melodischen Qualitäten, und das alles mit einem gekonnten Wechselspiel aus kurzen atmosphärischen Interludien und minutiös ausgearbeiteten Großkompositionen. Einer der horizonterweiterndsten jazzhaltigen deutschen Musikproduktionen der letzten Jahre.“
Michael Engelbrecht, Klanghorizonte, Deutschlandfunk
„Thinking man's lounge music.“
Arno Frank, Musikexpress
„Welch ein grandioser Kultur-Clash aus Anarchie und Sehnsucht nach Frieden.“
Hamburger Morgenpost
„Kammerflimmer Kollektief goes for the jugular as much as your soul. This is fragile music at its extreme. Slowly, delicately and with much care, they take you on a journey to a far away land of music that is as imaginary as it is authentic.“
Tom Sekowski, Gazeta, Polen
„Dabei schafft es das Kollektief tatsächlich, elektronische Musik mit Jazz zu verbinden, und nicht das eine dem anderen über- oder unterzuornden. Was dabei entsteht ist Weite. Und diese Weite wiederum passt hervorragend in Zimmer, die zu eng sind! Dort entsteht sie sogar! Denn für die in der Wüste ist Weite langweilig!“
Jörg Sundermeier, Beam me up
„Musiker, die ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten nur einem Ziel unterordnen: als musikalisches Kollektiv einen raumfüllenden Sound (-teppich?) zu schaffen, der das Publikum ins Kollektiv einbezieht und jene Atmosphäre(...) zaubert, die als Manifestation des immer wieder angestrebten Vorscheins einer anderen, einer besseren Welt gelten könnte - zumindest für die zwei Stunden des Konzerts und die anregenden Stunden danach.“
Jochen Kleinhenz, Nummer ZK
„Das Schöne an "Absencen" ist, dass das gesetzte Thema, "Abwesendem" (Begebenheiten, Menschen, Stimmungen) nachzuspüren, und ebenso die sorgfältige Struktur eines jeden Stückes der Beliebigkeit und Zerfaserung vorbeugt.“
Steffen Raulf, Frankfurter Rundschau
„Träume werden zu Albträumen, Dissonanzen zu Harmonien! In dieser Form einzigartig!“
Sven Niechzol, Wom Magazin
„De subtiele en zorgvuldig opgebouwde composities zijn wonderschoon en maken het Kammerflimmer Kollektief tot een band waar je als jazz-minnend postrocker niet meer omheen kan. Strelende muziek.“
Jan Willem Broek, De Subjectivisten
„Mit ihrem fünften Album hängen sie die Konkurrenz jetzt endgültig ab. Das Faszinierende ist wie zwingend die Improvisationen aus dem Soundteppich erwachsen und wie konstituierend sie gleichzeitig für dessen Struktur sind! Wie bei einem guten Gemälde sind Grundierung und Figurierung nicht trennbar!“
Groove
„Das Kollektief probt Strategien gegen (Klang)Architektur, setzt auf Geräusche, wenn's zu gefällig wird. Und doch steckt tief in diesen instrumentalen Herausforderungen eine dunkelgraue Schönheit, die manchmal gar hochsteigt an die Oberfläche - etwa in Form jener Steel-Gitarre, die im Stück "Unstet (Für Jeffrey Lee Pierce)" als sonische Grabinschrift fungiert. Ein ganz und gar wunderbares Album.“
Kulturnews
„Zo gaat ingetogenheid hand in hand met schoonheid en levert Kammerflimmer Kollektief een document af dat de band van haar beste kant laat zien.“
Hans van der Linden, Kinda Muzik
„Kommunikation ist besser als ihr Habermas-Image. Macht mittlerweile sechs Folgeplatten, die sämtlich e-musikalisch grundiert sind, aber nicht so, daß man sich vorkäme wie auf der Musikhochschule. Eher wird die weggesprengt – dann, wenn man nicht mehr damit rechnet. Und plötzlich ist man frei.“
Christoph Meueler, Junge Welt
„Unaufgeregt, hochkonzentriert und trotzdem mit großen Freiheiten und unter Einsatz diversester Sounds und Instrumente entwickelt das Kollektief einen straff gespannten Ariadnefaden, den man als Hörer nur zu gern wieder aufrollt.“
Westzeit
"Man aalt sich in einem gemächlichen Strom aus Harmonium-Wellen und Vibrafon-Lichtreflexen, treibt, von Gitarrenakkroden eingelullt und vom Schlagzeug gezogen, durch eine Welt, die dunkel, aber nie depriemierend wirkt. Fast ließe man sie von den süffigen Melodien einspinnen, würden nicht kratzenden Geigen- und Basstöne daran schaben und kehliges Saxofongurgeln den glatten Untergrund aufrauen. Ein stilles Implodieren und kreischendes Hauchen, ein nachhallender Aufschrei des Free Jazz belästigen den Wohnzimmerklang, ein Versuch die Schönheit zum Leuchten zu bringen, in dem sie zart zerstört wird! (...) Der Kosmos des Kammerflimmer Kollektiefs ist ein authentisches Spiel über das gesampelte Authentische. Sie sind eine akustische Band, die elektronisch klingt. (...) Das Foto der K.K.-Harmonium-Spielerin Heike Aumüller besitzt jenen Unschärfegrad, der die Musik des Kollektiefs so anziehend macht, der Geschichten evoziert, die seit Brian Enos Zeiten jedem seinen Ennio Morricone im Kopfhörer schenken."
Konrad Heidkamp, Die Zeit
"The minutiae of the arrangements is compelling and Absencen makes the difficult sound easy, crafting fragile and evocative textures from the interplay of six different musicians!"
Sam Davis, The Wire
"Similarly, the German band Kammerflimmer Kollektief has been colliding genres, except it does so in short and precise compositions. It's quite graceful in its contradictions, somewhere between the warm hues of a Daniel Lanois soundscape and the gnatlike movements of European free jazz."
Ben Ratliff, New York Times
"Blending resonant jazz drumming, live strings, piano, horns and Tinkertoy found-sounds in songs that are gorgeously serene one moment and eerily aggressive the next, Absencen (like KK's four previous albums) hovers like a swarm of bees frozen in space. This Euro classical/electronic drone discipline escapes the average American rock musician's mind, and that's a shame, as Absencen is mind expansion of the first order."
Ken Micallef, Orlando Weekly
"Absencen is this year's entry as top Urban Reflection album. It's got the right mixture of sounds culled from the asphalt, steel and neon of a metropolis at midnight. What's more is that it's ambient music that doesn't exist simply to fill the void behind the visuals; it creates its own."
Aaron Shaul, www.ink19.com
"Absencen is a collection of very unique tracks. Together, they form a very seducing ensemble, very emotional, almost sexual. This is Kammerflimmer Kollektief's best album so far."
François Monti, www.musiquemachine.com
"Absencen's stew bubbles and boils in a fiery, rambunctious manner; (...) disparate compositional approaches enable the ensemble to display their versatility and interpretive skill in a variety of instrumental permutations. As it is, Absencen is a reminder of music's sustained, creative breadth."
Max Schaefer, neumu
"An embrace of life in the midst of sorrow."
Ned Raggett, All Music Guide
"Wie eine epileptische Anwandlung sinnsuchender Nachtwächter, wie stahlstelzenlaufende Fregattvögel im Lee der Felsenküste, wie verirrte Wünschelrutengänger im Land der tausend Seen. Wie umgedrehte Eieruhren mit Schuttbefüllung, wie oberlippenlachende Lutschbonbonbüsten oder fummelnde Fußballer in abendoranger Industriekulisse. Eine einzige Reise ins Unbewusste..."
www.unruhr.de
"Absencen, the fifth document from this German electro-jazz ensemble, stands as their most ambitious and exultant recording to date."
www.lostatsea.net